In diesem Jahr feiern wir das 10. Weihnachtssingen, aber wie kamen Sie eigentlich auf die Idee für das Weihnachtssingen?
Während meiner Studienzeit am Institut für Lehrerbildung in Cottbus gab es regelmäßig Chorveranstaltungen im Treppenhaus des Schulgebäudes. Mich faszinierte schon damals der Klang, der sich im gesamten Gebäude ausbreitete und bei geöffneten Türen in jedem Raum zu hören war. Das Haus 1 des ASG Ehst kommt dieser Akustik sehr nahe. Also setzte ich, gemeinsam mit den jüngsten Klassen diese Idee auch in unserem Schulhaus um.
Was waren bisher die schönsten Momente beim Weihnachtssingen für Sie und sind dabei bestimmte Momente besonders in Erinnerung geblieben?
Jedes Jahr hat seine besonderen Momente. Wenn ich allerdings an das Jahr 2014 denke, habe ich noch immer einen Kloß im Hals. Lauren Wendland, damals Schüler der Klasse 8a, war nach schwerer und langwieriger Krankheit vor Ort. Laurens Vater und seine Klasse nutzten das Weihnachtssingen, um auf den Verein Löwenkinder aufmerksam zu machen. Emotional wurde es auch 2019. Dieses Weihnachtssingen begann, so wie all die anderen zuvor, indem die Schüler*innen aus der 5. und 6. Klasse gemeinsam mit mir durch das Programm führten. Plötzlich wurde die Veranstaltung von ehemaligen Schülern*innen übernommen und ich war der Gast meiner eigenen Veranstaltung. Besonderer Dank gilt in diesem Zusammenhang noch heute: Lisa, Annabell, Ines, Alexa, Ulrike, Viktoria, Clemens, Valentin und Max.
Woher nehmen Sie den Antrieb, das Weihnachtssingen jedes Jahr wieder zu organisieren?
Für mich gehören Weihnachtslieder und -geschichten zu einem traditionellen Weihnachtsfestest. Um in der Schule dieses Gefühl authentisch zu vermitteln, ist es also nur konsequent, Schüler*innen und Kollegen*innen einzuladen, mit mir gemeinsam diese Zeit aufmerksam zu erleben.
Haben Sie, als das Projekt ins Leben gerufen wurde, erwartet, dass das Weihnachtssingen zu einer festen Tradition im Albert wird?
Wenn ich ehrlich bin, nein. Es wurde letztendlich auch ein Selbstläufer. Sowohl Schüler*innen als auch Kollegen*innen fragten regelmäßig nach der nächsten Veranstaltung. Scheinbar habe ich einen Nerv getroffen, der auch meine Umwelt an diesem Fest fasziniert.
Erhalten Sie von den Schüler*innen vor und nach dem Weihnachtssingen Anfragen, Ideen oder Feedback, welches als Inspiration in die Planung einfließt?
Das schon erwähnte Weihnachtssingen 2019 basiert auf dem engagierten Arbeiten ehemaliger Mitstreiter*innen und ist die Ausnahme. In der Regel stelle ich die Titel zusammen und spreche die Künstler*innen im Vorfeld an. Hierbei kann ich jederzeit auf die Unterstützung meiner Kollegin Undine Müller bauen, die entsprechende Lieder auch mit ihren Musikklassen vorbereitet und übt.
Wie viel Zeit und Aufwand investieren Sie in die Planung und Vorbereitung eines solchen Projekts? Sind Sie dabei eher ein Freund moderner oder klassischer Weihnachtslieder?
Die Vorbereitung hängt im Wesentlichen von der Bereitschaft der Schüler*innen ab, die mich individuell unterstützen möchten. Wenn die Resonanz gering ausfällt, konzentriere ich mich auf die aktuelle 5. und 6.Klasse, sofern ich sie als Musikklasse habe, und bereite im Unterricht das Repertoire vor. Bei der Titelauswahl versuche ich immer eine gesunde Mischung zwischen traditionellen und aktuellen Liedern zu finden.
Wie schätzen Sie die Auswirkungen der zweijährigen „Zwangspause“, bedingt durch die Maßnahmen in der Coronapandemie, auf ein Projekt wie das Weihnachtssingen ein?
Da wir davon ausgehen müssen, dass natürlich die 5., 6., 7. und 8. Stufe noch nie ein Weihnachtssingen an unserer Schule miterleben und mitgestalten konnten, bin ich natürlich auf die Reaktionen dieser Schülergruppe gespannt. Ich hoffe und baue auf die Bereitschaft der größeren Klassen, die sich hoffentlich an die vorherigen gemeinsamen Singen erinnern werden.
Im Ausblick auf die (hoffentlich) nächsten 10 Jahre – was sind ihre Hoffnungen, Erwartungen und Wünsche für die kommenden Weihnachtssingen?
Ich gehe davon aus, dass dieses gemeinsame Erlebnis auch in den kommenden Jahren auf offene Ohren treffen wird. Auch wenn in diesem Jahr ein besonderes Weihnachtsingen zu erleben sein wird, allein schon wegen der enormen Unterstützung durch ehemalige Schüler*innen, denke ich, dass das Thema Weihnachten ein Selbstläufer ist. Solange ich es schaffe motivierte Mitstreiter*innen zu finden, wird das Weihnachtssingen auch in den nächsten Jahren ein Erfolg werden.